Einmal im Jahr ist nördlich von hier, auf dem Gipfel, Party. Jeden 2. Sonntag im September strömen zu diesem Dreiländereck Wanderer aus dem angrenzenden Slowenien, Italien und Österreich zusammen und feiern bei Live-Musik, Tanz, Speis und Trank fröhlich Frieden und Verständigung. Denn seit dem Aufkommen des Nationalismus vor ca. 150 Jahren mit der häufig wirklichkeitsfernen Idee der Nationalstaatlichkeit – genauer: dem Preußisch-Österreichischen sowie Italienisch-Österreichischen Krieg 1866, aus denen die zentraleuropäischen Nationalstaaten hervorgingen – war die Region immer wieder Gegenstand und Schauplatz von Kriegen, deren vorgebliche Ursachen und Anlässe heute niemand mehr alle so richtig nachvollziehen kann. Zurecht. Insbesondere im 1. Weltkrieg ließen in diesen Bergen alle Kriegsführer massenhaft und nationsunabhängig leiden und sterben; Gleiches dann noch einmal in anderen Formationen 21 Jahre später. Bei so viel angehäufter Erbitterung und Vertreibung in der Region zog sich die nationalstaatliche Zuordnung ihrer einzelnen Teile bis in die 50er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts hin. In der Bedrohung durch den kalten Krieg und seine massiven Waffenarsenale gerade in diesem Gebiet entstanden hier aber auch in allen drei Ländern Friedensbewegungen mit z.T. gemeinsamen, grenzüberschreitenden Aktionen in den folgenden 80er Jahren. Zwar versuchten in den 90ern einige populistische Politclowns (wie Herr Berlusconi aus Italien oder Herr Haider aus Österreich), die abgestandene nationalistische Suppe in der Region noch einmal aufzukochen, aber gerade bei der guten Luft und dem freien, weiten Blick hier oben roch die doch schon a bisserl arg streng nach Verwesung, und keiner mochte sie so richtig.Der Dreiländer-Berg heißt, je nachdem, von welcher Seite man kommt, Tromeja, Ofen oder Monte Forno. Dem Bier und der Bratwurst auf dem Gipfel ist das wurscht, den feiernden Wanderern auch. Von hier, dem alten Rateče (nördlich der B 202), führt ein meist bewaldeter Wanderweg nach oben mit tollen Ausblicken auf die Karawanken, erst als Fahrweg, der oberhalb des Ortes beginnt, dann, in einer Rechtsbiegung geradeaus abzweigend, als Steig mit nummerierten Serpentinen (für die Durchhaltemotivation). Wem der zu steil ist, der kann auch dem Fahrweg weiter folgen, der irgendwann auch oben ankommt. Dort gibt es dann auch einen sehr schönen Rundblick auf die Kärntner Seite.